Bern, 26. Oktober 2020
OFFENER BRIEF AN BUNDESRAT UND VERTRETER VON KANTONEN
Sehr geehrte Frau BundesprŠsidentin
Sehr geehrte Frauen BundesrŠtinnen
Sehr geehrte Herren BundesrŠte
Liebe Vertreter der GDK, FDK und VDK
Liebe Vertreter von EFV und SECO
Liebe Parlamentarierinnen und Parlamentarier
GeschŠtzte Medienschaffende
Die Entwicklung der hohen Fallzahlen erfordert erneut gezielte Massnahmen. DafŸr haben wir grosses VerstŠndnis.
Doch Ÿbers Wochenende nahmen wir mit grossem Befremden zur Kenntnis, dass diverse Kantonsregierungen
Grossveranstaltungen Ÿber 1000 Personen und Veranstaltungen ab 15 Personen bis auf weiteres verbieten. Diese
erneute und Šusserst kurzfristige Schliessung der Betriebe auf unbestimmte Zeit hat fŸr unsere Mitglieder, die bereits
in einer dramatischen Lage sind, existenzielle Folgen. Zudem mŸssen sorgfŠltig geplante Veranstaltungen wieder
kurzfristig abgesagt oder verschoben werden. Dadurch leidet das wirtschaftliche Vertrauen in unsere Branche
(Messen, Konzerte, Shows, Events, Theater, Orchester, etc.) noch stŠrker. FŸr die nŠchsten 6 Monate kann nun gar
keine Planungssicherheiten mehr abgegeben werden.
Kein erneutes Veranstaltungsverbot, denn die Schutzkonzepte funktionieren
Wir sind bestŸrzt, dass trotz aufwŠndigen und gut funktionierenden Schutzkonzepten ein erneutes nationales
Veranstaltungsverbot droht. Schutz- und Hygienemassnahmen werden streng befolgt und deren Einhaltung durch
Sicherheitspersonal ŸberprŸft. Deshalb verzeichneten wir in den letzten Monaten keine Corona-Infektionen an den
AnlŠssen.
Ruf nach differenzierter Betrachtungsweise und Augenmass
Wir fordern Gleichbehandlung mit der Gastronomie und den Einkaufszentren. Als Branche grenzen wir uns klar von
Çwilden Party-VeranstaltungenÈ ab und halten an unseren Schutzkonzepten sowie den jetzt gŸltigen Zuschauerzahlen
fest.
Wenn ein erneutes Veranstaltungsverbot, dann zeitlich begrenzt
Wir appellieren an die Regierung, dass die neuen Massnahmen bezŸglich Veranstaltungen national gelten und
monatlich ŸberprŸft werden, so dass die fŸr Dezember 2020 und FrŸhjahr 2021 geplanten Events und die damit
verbundene Wertschšpfung nicht komplett wegbricht.
Appell zur sofortigen Umsetzung der HŠrtefall-Massnahmen: Wir brauchen mehr Hilfe, schnell und nachhaltig
Wir fordern nun eine sofortige Umsetzung der HŠrtefall-Massnahmen fŸr Unternehmen nach Art. 12 des Covid-19-
Gesetzes. Der laufende Umsetzungsprozess dauert zu lange. Die Notfallkredite und Reserven sind aufgebraucht.
Hilfeleistungen im Februar sind zu spŠt! Wir fordern einen praktischen und unkonventionellen Ansatz zur
Auszahlung von Soforthilfe fŸr HŠrtefŠlle, eine Vorleistungspflicht des Bundes oder der Kantone sowie
kantonsŸbergreifende, einheitliche Kriterien und Verfahren zur Beurteilung und Zulassung fŸr die Auszahlung von
HŠrtefŠllen.
AusfallentschŠdigungen
Die UnterstŸtzungsmassnahmen fŸr Kulturschaffende, Kulturunternehmen und Kulturvereine im Laienbereich gemŠss
der Covid-19-Kulturverordnung sind eine gute Grundlage fŸr die WeiterfŸhrung von Finanzhilfen und den Erhalt der
kulturellen Vielfalt. Nun mŸssen sie aber auch rasch umgesetzt resp. weitergefŸhrt werden. Leider haben aber viele
Kantone die AusfallentschŠdigungen fŸr das letzte halbe Jahr noch nicht oder nur zum Teil ausbezahlt.
Das was Sie, liebe Schweizer Landesregierung, jetzt entscheiden, soll die wirtschaftlichen und damit verbundenen
gesellschaftspolitischen Interessen berŸcksichtigen. Wir wollen als verlŠssliche und verantwortungsvolle Branche
gemeinsam Wege finden und mit unseren professionell umgesetzten Schutzkonzepten ein Teil der Lšsung sein.
Wir sind Ihnen sehr dankbar, wenn Sie dies in Ihre †berlegungen und Handlungen einfliessen lassen.
Die PrŠsidenten der nationalen Event-, Veranstaltungs- und Schaustellerbranche